Verladetraining

Verladen kann manchmal mühsam sein. Und jedes Pferd ist anders. Wie bei Menschen gibt es ganz unterschiedliche Charaktertypen. Manche haben wirklich Angst; und manche schlicht und einfach keine Lust 😉 Manche vertrauen schnell, andere sind sehr skeptisch.

Es gibt daher nicht die Verladetechnik; das Vorgehen muss immer an das jeweilige Pferd und seine Geschichte, Erfahrungen und eben vielleicht Ängste angepasst werden.

Um Missverständnisse zu vermeiden, und euch vorzubereiten, was das Pferd – und euch erwartet – ein paar Erklärungen.

Was Verladetraining nicht ist

  • Kein magisches Pferdeflüstern
  • Keine besondere „Technik“
  • Kein Üben am Hänger
  • Irgendwas mit Gewalt und viel Druck

Was bedeutet das: auch ich kann nicht zaubern. Die Erwartung, dass der Zauberer kommt und schwuppdiwupp galoppiert das Pferd in den Anhänger – ja da muss ich euch enttäuschen. Kann ich nicht 😉

Aja: Besen sind zum Wischen, und Longen zum Longieren. Beides hat beim Verladen nichts zu suchen!!!

Was ist Verladetraining

Es geht wie häufig um Vertrauen und Respekt. Vertraut das Pferd mir in dieser aus seiner Sicht so gefährlichen Situation. Und hat es den Respekt, die Anweisungen vom „Chef“ auch zu befolgen?

Daher steht zuerst einmal die Analyse. Wie ist das Pferd? Was für einen Charakter hat es? Wie verhält es sich schon unter „normalen“ Bedingungen? Wie bei Stress? Was ist seine Geschichte? Wie ist der Umgang von Besitzer(in) und Pferd?

Vertrauen und Respekt zu erarbeiten ist ein Prozess. Je nach Vorgeschichte und Charakter des Pferdes geht das mal schneller, mal langsamer. Wie bei Menschen auch gibt es welche, die ihre eigene Meinung haben, und andere, die sich schneller überreden lassen.

Wie schnell das klappt ist also sehr individuell. Das heisst aber auch: es braucht Geduld! Das Vertrauen muss häufig Schritt für Schritt erarbeitet werden, und erst dann(!!) geht’s zum Hänger.

Husch, husch gibt’s nicht. Erst kommt die Basis, dann das Hindernis (Hänger).

Die gute Nachricht: die verbesserte Kommunikation hilft euch in vielen anderen Situationen auch; es ist nicht „nur“ Verladetraining.

Vertrauen

Gestern mussten wir kurz zum Tierarzt – und dann haben wir einen Ausritt rund ums schöne Auw gemacht.

Wie das halt manchmal so ist waren wir „leicht bekleidet“ – ohne Sattel und mit Halfter. Und wir kreuzten mit zwei anderen Reiterinnen. Da wurde kompensiert was wir nicht haben (nein, ich sage jetzt ganz bewusst nicht das böse Schlaufz……..-Wort).

Begründung: „Er (das Pferd) hat Angst

Ja hmm – und das wird so besser?!?!

Die Logik geht also so: Wenn ein Fluchttier Angst hat, bindet man es ganz fest. Damit das auch gut klappt wirkt ein Schlaufzügel mit dem Flaschenzugprinzip, sodass man die eingesetzte Kraft noch vielfach verstärken kann.

Wirkt sicher gut gegen Angst. Wenn man mir die Hände zusammen- und den Kopf nach unten bindet habe ich aber sicher eines: Angst

Liebe Reiterin: melde dich doch bei mir. Wir reden dann über Vertrauen.

Wieso Freiheitsdressur?

Was hilft Freiheitsdressur? Die meisten haben wahrscheinlich gar nicht vor bei Shows anzutreten – also wozu Lektionen üben?

Freiheitsdressur bringt Vorteile, die sich anders nur schwer oder gar nicht erreichen lassen.

  • Lerne die Psychologie und Sprache der Pferde – nichts ist dafür besser geeignet als Freiheitsdressur
  • durch die intensive Zusammenarbeit wird „nebenbei“ auch die Dominanz- und Leitfrage geklärt
  • Viele Übungen sind nicht nur einfach Übungen zum Selbstzweck – Nach-Hinten-Schauen, Bergziege und andere haben eine hohe gymnastizierende Wirkung
  • Und ja natürlich: es sieht einfach cool aus